Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist als 100. Sportorganisation weltweit der Klimaschutz-Initiative der Vereinten Nationen beigetreten. DFB-Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius haben am Mittwoch in Frankfurt am Main im Beisein von Lindita Xhaferi-Salihu, der UN-Bereichsleiterin für Climate Change, die Verpflichtungserklärung unterzeichnet.
“Fußball kann man nur in einer intakten Natur spielen”, sagt Fritz Keller. “Dank der Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und weiteren Maßnahmen werden wir unsere Anstrengungen für den Umwelt- und Klimaschutz deutlich ausbauen können. Aktuell haben wir die Erstellung des CO2-Fußabdrucks für den DFB in Auftrag gegeben. Auf dieser Basis werden wir eine Strategie und dann sehr konkrete Ziele entwickeln.”
Mit dem Beitritt zur “UN Sports for Climate Action Initiative” macht es sich der DFB unter anderem zur Aufgabe, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Verbräuche etwa von Wasser und Papier nachhaltig zu reduzieren. Im Frühjahr sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DFB-Zentralverwaltung im Rahmen eines sogenannten “Knowhouse” Impulse bekommen, wie man den Büroalltag klimabewusster gestalten kann.
Auch beim Bau des neuen DFB und seiner Akademie denkt der Verband grün. “Der Deutsche Fußball-Bund, der mit seinem Standort fest in unserer Stadt verwurzelt ist, hat sich bei der Konzeption der Fußball-Akademie als starker Partner für ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Bauen erwiesen”, sagt Frankfurts Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. “Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit dem DFB, die zeigt, dass der Fußball mit seinen Möglichkeiten als internationales Aushängeschild auch in der Umweltpolitik Vorbild sein kann.”
Eine Photovoltaikanlage wird bei einem Peak von 440 Kilowatt pro Tag dafür sorgen, dass der 49.365 Quadratmeter große Neubau, der bis Ende 2021 auf dem Gelände der ehemaligen Galopprennbahn entsteht, an vielen Tagen stromautark betrieben werden kann. Räume für perspektivisch angedachte Speichermedien sind im Grundriss eingeplant. Indem man Regenwasser in einer Zisterne sammelt, können bei einem Bedarf von 38.000 Kubikmetern Wasser per annum rund 23.000 Kubikmeter durch Brauchwasser abgedeckt werden. Die neue Heimat von Administration und Sport wird komplett über LED-Lampen beleuchtet.
Das gesamte Gebäude, Verwaltung, Boulevard, Akademie, Sporthalle und das Athletenhaus werden gemäß des Energiestandards KfW-55 gebaut. Die Fußballhalle und das Parkhaus sind als Kaltgebäude geplant. Im Sinne des Artenschutzes wurden vor dem Baubeginn Schwalben und Heldbockkäfer umgesiedelt.
“In unserem neuen Zuhause wollen wir die Zukunft des Fußballs gestalten”, sagt DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius. “Wir würden diese Grundausrichtung verfehlen, würden wir den Umweltschutz nicht mitbedenken. Dabei geht es manchmal auch um Details, wie etwa das weiße Dach, wodurch wir die Kühlungskosten deutlich reduzieren können, oder auch die Ladestationen für Elektro-PKW sowie die 200 Fahrradständer. Nach der Fertigstellung werden auf dem Gelände mehr Bäume wachsen als vor Baubeginn.”
Der Umweltschutz als eigenständiger Bereich spielt auch beim Nachhaltigkeitskonzept für die Ausrichtung der EURO 2024 eine wesentliche Rolle.