Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft.
Auch die Volksbühne am Rudolfplatz in Köln blieb seit der Absage der Lit.Cologne-Veranstaltungen, die vom 12. bis 20. März stattgefunden hätten, und dem offiziellen Veranstaltungsverbot der Stadt Köln ab dem 14. März 2020 geschlossen bis zum 14. Juni 2020.
Als nicht-subventioniertes Haus fehlten die Einnahmen durch Ticketverkauf (rund 34.000 Besucher*Innen wären zu den 86 Veranstaltungen zwischen dem 12. März bis 7. Juni 2020 gekommen) und hauseigener Gastronomie und Garderobe.
Seit dem 14. Juni 2020 hat die Volksbühne am Rudolfplatz wieder geöffnet. In den Saal mit eigentlich 400 Sitzplätzen dürfen momentan nur 134 Personen damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. Zudem ist die Erarbeitung und Umsetzung des von dem Gesundheitsamt der Stadt Köln genehmigten Schutzkonzeptes kostenintensiv und mit einem höheren Personaleinsatz verbunden.
Die Aktion „Night of Light“ vereint Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft, um in einer konzertierten Aktion ein imposantes Zeichen für eine vom Aussterben bedrohten Branche zu setzen und zu einem Dialog mit der Politik aufzurufen, wie Lösungen und Wege aus der dramatischen Lage entwickelt werden können.
In der Nacht vom 22.06.2020 auf den 23.06.2020 werden die Teilnehmer bundesweit in mehr als 250 Städten Eventlocations, Spielstätten, Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminieren: viele leuchtende Mahnmale, die sich zu einem gewaltigen Licht-Monument arrangieren. Ein flammender Appell zum Einstieg in einen Branchendialog, der die Vielfältigkeit und Systemrelevanz der deutschen Veranstaltungswirtschaft thematisieren soll. Allein Konzerte, Volksfeste, Firmenfeiern und Messen ziehen in normalen Jahren in Deutschland knapp 500 Mio. Besucher an und können bis auf Weiteres gar nicht oder nur unter erheblichen Auflagen stattfinden. Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung der betroffenen Unternehmen zur Folge haben werden.
Am Montag, den 22. Juni 2020 wird ab 22 Uhr das 1905 erbaute Colonia-Haus an der Aachener Straße 5, das auch die Volksbühne am Rudolfplatz beheimatet und zwei Weltkriege überstanden hat, rot erstrahlen. In regelmäßigen Zeitabständen wird ein grüner Licht-Spot die bereits eingeleitete Wiedereröffnung unter den oben genannten Vorkehrungen symbolisieren.