Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat heute in Frankfurt am Main seinen Finanzbericht für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht. DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und Markus Holzherr, Geschäftsführender Direktor Finanzen und zentrale Dienste, stellten im Rahmen eines Mediengesprächs die wirtschaftlichen Eckdaten des Verbandes und die Verwendung der Mittel vor. Parallel dazu wurde der vollständige Finanzbericht im Internet auf DFB.de veröffentlicht.
Im Wirtschaftsjahr 2019 weist der DFB bei einem Ertrag von 405,2 Mio. Euro und einem Aufwand von 385,7 Mio. Euro ein Jahresergebnis von 19,5 Mio. Euro nach Steuern aus. Die Bilanzsumme des DFB beträgt zum Abschluss des Geschäftsjahres nach einem Anstieg von 54,3 Mio. Euro insgesamt 383,6 Mio. Euro. Das Eigenkapital beläuft sich auf 169,6 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote beträgt 45 Prozent.
Die Gesamtsteuerlast des DFB für das Wirtschaftsjahr 2019 beträgt 26 Mio. Euro.
Die Überschüsse des Jahres 2019 wurden mit Blick auf das durch die Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 vollständig in die Rücklagen eingestellt. Diese belaufen sich nunmehr auf 139 Mio. Euro. (Gegenläufig wirkt hier der Verlustvortrag über 20,3 Mio. Euro aus der Aberkennung der Gemeinnützigkeit für das Jahr 2006). Durch den Neubau in Frankfurt und den dafür geplanten Einsatz der Eigenmittel werden sich die Rücklagen in den Jahren 2020 und 2021 planmäßig deutlich reduzieren. Die nunmehr gestärkte Rücklage, deren Untergrenze das Präsidium mit 40 Mio. Euro festgelegt hat, steht zudem zur Absicherung der ideellen Tätigkeit des DFB in Krisenzeiten zur Verfügung und soll darüber hinaus langfristig zur Schuldentilgung eingesetzt werden.
Ein großer Teil des erfolgten Aufwands entfällt auch 2019 auf die vielfältigen gemeinnützigen Aufgaben des Verbandes. Der Aufwand für den ideellen Bereich betrug 2019 50,5 Mio. Euro, 7,5 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Die größten Posten darin sind mit insgesamt 19 Mio. Euro Zuwendungen an die Landesverbände zur Entlastung der Vereine an der Basis und mit 17,8 Mio. Euro die Talentförderung.
Zur Finanzierung des Baus des neuen DFB und seiner Akademie wurde 2019 erstmalig in der Geschichte des DFB ein Kredit aufgenommen, der mit Jahresschluss in Höhe von 52,8 Mio. Euro in Anspruch genommen war.
Der Jahresabschluss 2019 fällt positiv aus. Das Ergebnis ist auf zwei Effekte zurückzuführen: Zum einen greift der strikte Sparkurs, der sich aus der Mittelfristplanung ergeben hat, zum anderen ist das Ergebnis auch durch sportlich bedauerliche Einmaleffekte begründet wie dem Scheitern einiger U-Nationalmannschaften in der Qualifikation für Turnierendrunden.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH aus Frankfurt am Main hat dem DFB eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und eine fehlerfreie Abschlusserstellung bestätigt.
Dr. Stephan Osnabrügge sagt: “Die Zahlen aus dem Jahr 2019 sind erfreulich. Der DFB ist wirtschaftlich gesund, wir weisen eine hohe Eigenkapitalquote aus und die Liquidität ist jederzeit gesichert. Ein Dank dafür gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DFB. In allen Bereichen des Hauses wurden durch sehr bewusste Haushaltsführung nicht unerhebliche Einsparungen auch mit Zukunftswirkung erzielt. Und das war niemals so wichtig wie in diesen Zeiten. Uns ist bewusst, dass die aktuelle Krise erhebliche Auswirkungen auf das Haushaltsjahr 2020 und darüber hinaus haben wird. Erstes Gebot bleiben daher Einsparungen und die Straffung der Aufgaben – ohne die wichtigen Beiträge in den ideellen Fußball zu vernachlässigen.”
Markus Holzherr sagt: “Der DFB ist wirtschaftlich in erheblichem Umfang von der Corona-Pandemie betroffen, umso wichtiger ist, dass wir kostenbewusst und lösungsorientiert denken und agieren. Der vorliegende Finanzbericht stellt dar, dass der DFB ein verlässlicher Partner ist, der seriös wirtschaftet und in der Lage ist, seinen Verpflichtungen jederzeit nachzukommen. Die Corona-Pandemie und die nachgelagerten Effekte werden uns weiter vor große Herausforderungen stellen, mit Blick auf die handelnden Personen im DFB und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses bin ich mir aber sicher, dass wir diese Herausforderungen bestehen werden.”