Ab sofort können Besucher der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen Straußenküken beobachten, und zwar im neuen Straußenkindergarten. Er befindet sich neben dem Schildkrötengarten hinter dem ZOOM Shop. Dort werden künftig die Nachzuchten der Nordafrikanischen Rothalsstrauße untergebracht und in den Sommermonaten zu sehen sein.
Seit 2015 züchtet die ZOOM Erlebniswelt Nordafrikanische Rothalsstrauße und leistet so einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz. Zu finden ist diese Unterart der Strauße nur noch im Tschad und vermutlich in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik sowie im Sudan. Ursprünglich waren diese Strauße im gesamten nordafrikanischen Raum verbreitet. Aufgrund von Wilderei und Lebensraumzerstörung ist der Bestand der großartigen Vögel in der Wildbahn stark zurückgegangen. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN geht davon aus, dass es derzeit nur noch maximal 1000 Nordafrikanische Rothalsstrauße in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gibt.
Deswegen setzen sich die ZOOM Erlebniswelt wie auch andere zoologische Einrichtungen sowie der Europäische Zooverband EAZA für den Erhalt dieser Tierart ein. Bereits zehn Nordafrikanische Rothalsstrauße konnten im Zoo in Gelsenkirchen in den vergangenen Jahren erfolgreich nachgezüchtet werden. Sechs Jungvögel wurden im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms an andere europäische Zoos vermittelt, um auch dort für Nachwuchs zu sorgen. Zwei weitere Jungvögel, die 2019 geschlüpft sind und die sich derzeit auf der Grassavanne in der Erlebniswelt Afrika befinden, werden ebenfalls in den nächsten Monaten an einen Zoo in den Niederlanden abgegeben. In den Zoos soll so eine Population aufgebaut und auf den besonderen Gefährdungsstatus hingewiesen werden.
Die beiden Küken Erika und Constantin, die im Juni dieses Jahres geschlüpft sind, werden vorrausichtlich nächstes Jahr Gelsenkirchen verlassen. Bis dahin können Besucher der ZOOM Erlebniswelt im Straußenkindergarten zuschauen, wie schnell die zwei wachsen. Die Eltern der Jungtiere heißen Siegfried und Gisela und leben auf der Grassavanne in der Erlebniswelt Afrika. Weil sie sehr gut miteinander harmonieren, konnten die Tierpfleger in der Vergangenheit regelmäßig Straußeneier einsammeln und in die Veterinärstation des Zoos bringen. Dort werden die Eier unter Aufsicht der Tierärztinnen künstlich bebrütet.