64 Prozent aller einheimischen Haustierrassen sind gefährdet. Die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen macht mit drei Tierarten auf das Verschwinden dieser biologischen Vielfalt aufmerksam: So sind im Grimberger Hof extrem gefährdete Husumer Protestschweine, stark gefährdete Hinterwälder Rinder und gefährdete Moorschnucken zu sehen. Bei der Einordnung des Gefährdungsstatus orientiert sich der Zoo an der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH), die den Gefährdungsgrad der Tiere in verschiedene Stufen einordnet.
„Beim Thema Artenschutz denken viele oft nur an Wildtiere, dabei müssen auch Haustierrassen wie Ziegen, Rinder und Schweine vorm Aussterben bewahrt werden“, sagt Nadja Niemann, Kuratorin der ZOOM Erlebniswelt. Umso wichtiger sei es, den Besuchern aus pädagogischen Zwecken einheimische Nutztiere zu zeigen. Ähnlich wie bei einem Zuchtbuch für Wildtiere gibt es auch für Haustiere ein so genanntes Herdbuch. An diesem beteiligt sich die ZOOM Erlebniswelt mit den Husumer Protestschweinen. „Wir haben uns dort eintragen lassen und möchten mit unserem geplanten Nachwuchs zum Erhalt dieser extrem gefährdeten Schweineart beitragen“, so Kuratorin Niemann.
Anfang dieser Woche hat der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), indem auch die ZOOM Erlebniswelt Mitglied ist, ein spezielles Projekt zum Thema Nutztierrassen gestartet. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Projekt soll die wissenschaftliche Erhaltungszucht optimieren und dazu beitragen, die bedrohten Tiere stärker als bisher nach zu züchten.