Corona bringt die Schausteller immer mehr in Not: Joseph Nieke sorgt sich um sein Unternehmen

Fotos: Andreas Klein

Seit März 2020 steht alles still! Keine Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, keine Trödelmärkte, keine Straßenfeste, keine Jahrmärkte – und dann fallen jetzt auch noch die Weihnachtsmärkte und die Karnevalssession 2020/2021 aus. Für Schausteller wie Joseph Nieke (Foto), der u. a. in Köln auf zahlreichen Veranstaltungen mit seinen gastronomischen Angeboten eigentlich an jedem Wochenende hunderte Menschen versorgt, ist die andauernde Corona-Pandemie ein finanzielles Fiasko!

„Eigentlich würden wir an jedem normalen Wochenende mit mehreren Fahrzeugen auf den Trödelmärkten die Menschen mit Kaffee, Kuchen, frisch belegten Brötchen verköstigen. Auch unsere Grillwagen mit Brat- und Currywurst, Pommes und Schweinesteaks würden von den Händlern und Gästen umlagert werden.“, so Joseph Nieke. „Aber alles das findet wegen Corona nicht statt! Ich habe seit März diesen Jahres so gut wie keine Einnahmen – aber alle meine Kosten laufen weiter!“

Auch die von Nieke in ganz Deutschland organisierten Weinmärkte, die bekannten und beliebten Matjestage und die viel besuchten Muschel- und Backfischfeste fielen in diesem Jahr der Pandemie zum Opfer. „Zu Beginn der Corona-Pandemie habe ich meine Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Doch einige Kosten blieben trotzdem an mir hängen. Mittlerweile musste ich deshalb allen Mitarbeitern kündigen!“ Bei diesen Worten versagt Niekes Stimme mehrfach, denn er hat zu seinen Mitarbeitern immer ein freundschaftliches Verhältnis gehabt.

Joseph Nieke mit den zufriedenen Ausstellern des Weinmarkt 2018 am Kölner Südstadion

Mittlerweile ist Joseph Nieke aber nervlich am Ende: „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Meine Ersparnisse sind aufgebraucht. Die von Bund und Land angekündigten Hilfen kommen nicht an! Mein Steuerberater sagt, dass die Hilfen für November noch gar nicht durch sind. Und ob ich davon etwas bekomme, weiß auch kein Mensch.“, so Nieke leicht erzürnt! „Die Regierung lässt uns Schausteller einfach absaufen!“, so sein Resümee!

Nieke versucht zurzeit mit einem kleinen Verkaufsstand auf Wochenmärkten wenigstens seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Doch auch das erweist sich als schwer: „Ich habe selten mal einen Umsatz über 100,00 € pro Tag. Das Problem dabei: Bis die Menschen mit ihrer Brat- oder Currywurst und ihren Pommes zu Hause sind, sind die Speisen kalt. Der Verzehr in Standnähe ist ja untersagt. Also bleibt nur diese Alternative. Und da nutzen die Menschen lieber die Lieferdienste als selbst vor die Türe zu gehen!“, so der desillusionierte Schausteller.

Doch Joseph Nieke will noch nicht aufgeben! „Ich weiß, dass viele Menschen in Nordrhein-Westfalen mich und meine gastronomischen Produkte und Veranstaltungen kennen und lieben! Deshalb möchte ich meinen treuen Kunden – und allen, die es noch werden möchten, ein Angebot machen: Ich biete Unterstützer-Gutscheine an. Wer 5,00 € an mich überweist, erhält einen Warengutschein für einen meiner Verkaufsstände im Wert von 6,00 €. Sobald wir wieder auf die Straße dürfen, werden wir wieder da sein! Und dann können die Menschen die Gutscheine auf den Märkten, auf den wir stehen, einlösen. Ohne wenn und aber!“, verspricht Nieke.

Weitere Informationen zu den Unterstützer-Gutscheinen unter der eMail-Adresse info@josephniekeug.de.