Die ZOOM Erlebniswelt bedauert, dass der Nachwuchs von Eisbärin Lara gestorben ist. Am Freitag, 10. Dezember 2021, hatte die Eisbärin Zwillinge zur Welt gebracht. Eines der Jungtiere ist nach zwei Tagen gestorben, bei dem anderen Jungtier hatte der Zoo zunächst auf ein Überleben gehofft: Es trank regelmäßig, war gut entwickelt und lebhaft. Leider ist auch das zweite Jungtier gestorben. Bei der Nachzucht von Eisbären ist dies nicht ungewöhnlich. Die Sterblichkeitsrate der Jungtiere in den ersten Lebenswochen liegt bei über 45%. Im Durchschnitt überlebt nur jeder zweite Eisbär.
„Wir waren zwar von Anfang an nur verhalten optimistisch, dennoch trifft uns diese Nachricht jetzt alle hart – über einen erneuten Eisbärnachwuchs hätten wir uns sehr gefreut“, sagt Dr. Hendrik Berendson, Leiter der ZOOM Erlebniswelt. Da die Bestände der Eisbären in der Natur bedingt durch den Klimawandel immer weiter zurückgehen, nimmt diese Tierart in zoologischen Gärten eine wichtige Botschafterfunktion ein. Die ZOOM Erlebniswelt möchte mit Eisbärnachzuchten unter anderem auf die Problematik rund um die gefährdeten Tiere aufmerksam machen.
In 2017 wurde in der ZOOM Erlebniswelt Eisbärin Nanook geboren. Nach erfolgreicher Aufzucht verließ sie 2020 im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) den Zoo in Gelsenkirchen, um in den Tierpark Hellabrunn zu wechseln. Wie vor vier Jahren befindet sich Mutter Lara wieder in einer von äußeren Einflüssen abgeschirmten Wurfbox. Die Überwachungskamera hatte deutlich die nur meerschweinchengroßen Jungtiere gezeigt. Die 17 Jahre alte Eisbärin hat zum dritten Mal Jungtiere von Eisbär Bill, 14 Jahre, ausgetragen.
Eisbärjungtiere kommen immer zwischen November und Januar zur Welt. Der Nachwuchs ist taub, blind, nackt und mit nur rund 400 bis 800 Gramm Gewicht völlig hilflos. Eisbärmütter bereiten sich Wochen vorher auf die Geburt vor. In einer sicheren Höhle bringt die Eisbärin in Abwesenheit des Vaters in der Regel Zwillinge zur Welt. Selten werden drei Jungtiere geboren. In der ZOOM Erlebniswelt wurde Lara bereits im Herbst von Bill getrennt und bekam Stroh angeboten, mit dem sie sich in ihrer Wurfhöhle ein Nest gebaut hat. Ab Mitte November zog sich Lara in diese Höhle komplett zurück. Dort darf sie jetzt solange verbleiben, bis sie den Tierpflegern durch ihr Verhalten signalisiert, dass sie die Höhle verlassen möchte. Daher kann der Zoo derzeit nicht abschätzen, ab wann Eisbärin Lara wieder für die Besucherinnen und Besucher zu sehen sein wird.