Gerhard Schröder ist nicht mehr Ehrenmitglied des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Delegierten des 44. Ordentlichen DFB-Bundestages in Bonn sprachen sich für eine sofortige Aberkennung der Ehrenmitgliedschaft des Bundeskanzlers a.D. der Bundesrepublik Deutschland aus. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatten die beiden 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch und Hans-Joachim Watzke Altbundeskanzler Schröder in der vergangenen Woche gebeten, auf seine Funktionen in russischen Staatskonzernen zu verzichten oder seine Ehrenmitgliedschaft im DFB niederzulegen. Keiner dieser Bitten war Schröder bis zum heutigen Freitag nachgekommen, weshalb die Delegierten des DFB-Bundestags satzungsgemäß über die Fortdauer seiner Ehrenmitgliedschaft entschieden.
Zum deutlichen Votum des DFB-Bundestages sagten Rainer Koch und Hans-Joachim Watzke in einer gemeinsamen Erklärung: “Der völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Wer sich aus Rücksicht auf persönliche Interessen nicht klar vom Krieg und seinem Aggressor distanziert und darüber hinaus auch nicht die gebotenen geschäftlichen Konsequenzen zieht, teilt nicht die Werte des Fußballs und des Deutschen Fußball-Bundes. Gerhard Schröder kann somit nicht länger Ehrenmitglied unseres Verbandes sein, der sich für Verständigung zwischen den Menschen einsetzt und jede Form von Gewalt ablehnt. Dieses eindeutige Signal geht heute vom DFB-Bundestag aus. Wir erwarten auch nach Aberkennung seiner Ehrenmitgliedschaft weiter vom Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder, dass er seinen Einfluss geltend macht und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für Frieden in der Ukraine einsetzt.”
Gerhard Schröder war im Dezember 2005 in Leipzig vom DFB-Bundestag zum Ehrenmitglied des DFB ernannt worden.