Dreikönigenstr. 23
50678 Köln
Seit einem guten Jahr sind Baroness im Studio und arbeiten an ihrem neuen Album. Doch wie Frontmann John Baizley so schön und selbstironisch sagt: „I don’t know if it’s a well-kept secret, but we work slow! We’re glacial.“ Dennoch darf man davon ausgehen, dass das Quartett aus Lexington, Virginia, bis zum nächsten Sommer, wenn sie zu uns auf Tour kommen, die Platte am Start hat und sie einen farbenfrohen Namen tragen wird.
Nach dem Erfolg des Debüts „Red Album“ folgten bekanntlich „Blue Record“, „Yellow & Green“, „Purple“ und zuletzt „Gold & Grey“. Mit den ersten beiden Alben hat sich die Gruppe direkt an die Spitze der Metal-Szene geschossen und etliche Album-des-Jahres-Awards geholt. Doch der Sound änderte sich von Platte zu Platte und von Tour zu Tour immer wieder. Darum waren Baroness immer schon umstritten unter den Puristen des Genres: Ist das noch die wahre Schule? Wie viel Einfluss außerhalb des geraden Gitarrensounds verträgt Metal? Baroness waren solche Kategorien immer schon egal und ihre Freiheiten wichtiger als alles andere. Und so nahmen sie sich ihre Postpunk-Riffs und psychedelischen Ausflüge und rhythmischen Mannigfaltigkeiten, um daraus ihren Rock for the future zu basteln und brachten es bis zur Grammy-Nominierung. Was sie gelassen zur Kenntnis, aber auch nicht so wichtig nahmen. Zuletzt erschien 2019 mit „Gold & Grey“ das widersprüchlichste Werk bislang, oder wie Baizley es zielsicher formulierte: „This is the most clear representation of the artistic vision I have for the band that we’ve ever done.“ Was bei diesem changierenden Bastard von einem Album, bei dem alles von hymnischen Alt-Metal-Hooks über Progrock und Jazz, Space- und Noiserock bis hin zu minimalistischen TripHop-Anklängen zu hören ist, schon etwas erstaunt. Aber wie gesagt: Wer Baroness in Schubladen stecken möchte, ist von Anfang an auf dem falschen Dampfer. Und live ist die Band eh über jeden Zweifel erhaben. In München und Köln sind Spiritbox und in Hamburg Bokassa als Special Guests dabei.