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Birdy hat sich lange Zeit gelassen. Fünf Jahre lagen zwischen ihrer vierten Platte „Beautiful Lies“ und dem aktuellen Album „Young Heart“ aus dem April. Ein Fünftel ihres Lebens also, viele Stunden, Tage und Wochen, in denen sich naturgemäß so vieles rund um die 25-Jährige veränderte. Birdy selbst sagt, dass sie diese Auszeit gebraucht hat. Seit sie mit 14 mit ihrer ganz besonderen Stimme das Bon-Iver-Cover „Skinny Love“ ins Internet gestellt hat und auf der Stelle die Charts eroberte, bestand ihr Leben aus aufnehmen, Platten veröffentlichen, Kollabos spielen, Promo-Termine absolvieren, auf Tour gehen und dann wieder alles von vorne. „Young Heart“ ist die musikalische Aufarbeitung dieses Lebens und ein Schritt in die Zukunft. „Es dauerte ziemlich lange, bis ich an einen Punkt kam, an dem ich entspannt genug war, um über Dinge zu schreiben, die größtenteils schmerzhaft waren“, sagte sie in einem Interview mit Apple Music. Aber es hat sich gelohnt. Der Vorgänger war ein überbordendes Märchen einer 20-Jährigen, das aktuelle Werk ist das Portrait einer Künstlerin auf der Suche nach sich selbst, nach dem Weg aus den Schmerzen und zum Licht. Birdy nimmt sich selbst mehr zurück. Die Theatralik von „Beautiful Lies“ ist verschwunden, das klare Songwriting hat sich durchgesetzt und ihre Stimme ist reifer und offener geworden. Mit „Young Heart“ ist nicht alles geklärt, sind nicht alle Fragen beantwortet. Aber der Kummer hat seine Töne und Worte gefunden. Der erste Schritt in die neue Freiheit ist gemacht. Darum kommt „Young Heart“ trotz dieser komplexen Thematik fast leicht daher, denn die Musik hebt all die schweren Gedanken auf und trägt Birdy zuverlässig. Das weiß die Britin selbst auch, wenn sie sagt: „Es war schwierig, mit dem Album anzufangen und es abzuschließen. Doch nun hänge ich sehr an dieser Musik. Ich fühle mich ihrem Schutz verpflichtet und brenne dafür.“ Das ist ein großes Versprechen für die Shows im kommenden Mai.