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Darf man Cavetown ungestraft einen Nerd nennen? Klar, der rothaarige, bebrillte, immer freundliche, sehr jung aussehende Robin Skinner wird eine solche Einordnung einfach weglächeln und dem, der ein solches Urteil spricht, leichten Herzens vergeben. Aber Vorsicht, sein Alter Ego Cavetown könnte die Person ganz gepflegt in einen leicht ironischen, aber ziemlich bizarren Songtext einwickeln – und damit müsste sie dann den Rest ihrer Tage klarkommen. Seit einigen Jahren macht der junge Mann sich auf YouTube breit und begann zunächst, auf der Ukulele seine begnadeten Cover-Versionen zu verbreiten. Insbesondere „The Judge“ der Twenty One Pilots, das inzwischen 4,3 Millionen Mal aufgerufen wurde, trug zu Cavetowns Erfolg bei. Doch nach und nach begann er, eigene Stücke zu veröffentlichen und erreichte mit seinen fragilen Songs seine Zuschauer und -hörer ebenso. Die Musikalität kommt nicht von ungefähr, ist doch sein Vater Leiter der Fakultät für Musik in Cambridge gewesen und seine Mutter immer noch Flötistin und Musiklehrerin. Seit er 14 Jahre alt ist, veröffentlicht Cavetown in rascher Folge und auf verschiedenen Plattformen seine Lieder. Spätestens nach der LP „Lemon Boy“, die auch auf Vinyl erschienen ist, ist er ein Star. Darauf verpackte er die Schwierigkeiten der Adoleszenz in ungeahnte Metaphern und verarbeitete seine Botschaft: Alle Unsicherheit, Angst, Negativität vergeht, wenn man sie als Teil des eigenen Lebens anerkennt und als Freund betrachtet. Einfach gesagt, noch einfacher besungen und doch voller Tiefe und ungeahnter Wärme. Cavetown nimmt die Welt und die Menschen darin mit Humor (manchmal auch schwarzem), Mitgefühl und feinem Gespür. Er schreibe Songs über persönliche Dinge, über die es ihm schwer falle zu reden, sagt der junge Man selbst dazu. Und dass er einfach ein Junge sei, der gerne Musik mache. Das merkt man. Im März kommt Cavetown mit neuen Songs zurück nach Deutschland und man darf wirklich gespannt sein, was er Neues zu erzählen und singen hat.