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In Zeiten großer politischer, sozialer und ökologischer Unsicherheit singt David Ramirez Lieder voller Protest, Trotz und Mitleid. Der Texaner mit mexikanischen Wurzeln schreibt über den Zustand des Trump-Amerika und seiner Menschen. Für das Magazin „Texas Monthly“ zählte sein „We´re Not Going Anywhere“ (Sweetworld/Membran) zu den besten texanischen Alben des Jahre 2017.
Die Songs von David Ramirez wurzeln in der Geschichte seiner Familie. „Halb weiß und halb mexikanisch zu sein, macht das aktuelle politische Klima besonders interessant. So viele Kulturen in diesem Land werden als un-amerikanisch angesehen, es bricht mir das Herz! Meine Familie hat hier Kinder großgezogen, erfolgreiche Unternehmen gegründet und ist stolz darauf, ein Teil dieses Landes zu sein. Das meiste, was ich in letzter Zeit gesehen habe, ist unangebrachte Angst. Ich wollte über diese Angst schreiben und wie sie uns nicht nützt, sondern uns die Kontrolle entzieht.“
Ramirez spielt Roots-Americana mit kräftigen Gitarren und gelegentlichem Keyboard-Einsatz. Heraus kommen Lieder, die die Stimmung der USA einfangen. Die Texte sind menschlich, empört und einfühlsam. Dabei geht es neben der politischen Lage, auch um private Situationen. „Ich wollte mich weiter entwickeln“, betont der Singer/Songwriter aus den US-amerikanischen Südstaaten. „We´re Not Going Anywhere“, sein vorletztes Album von 2017, fiel engagiert und informiert, mitfühlend politisch, aber nicht unbedingt parteipolitisch aus. „Wir machten tagsüber Pausen, sahen uns die Nachrichten an und erlebten all die Kundgebungen und Märsche sowie die Störung und das außer Kontrolle geratene Gefühl, das damals überall herrschte und – ehrlich gesagt – immer noch herrscht. Das nächste Haus war eine Meile entfernt, wir waren dankbar, dass wir uns für eine Weile von diesem sozialen Tornado zurückgezogen haben und etwas erschufen, von dem wir gehofft hatten, dass es sehr schön werden würde“, erinnert sich Ramirez.
Der Geist seiner Urgroßmutter durchzieht „We´re Not Going Anywhere“. Insbesondere inspirierte sie „Eliza Jane“, aber auch das übrige Album. In den Texten beschreibt Ramirez, wie sie und ihre Brüder Oklahoma während der Weltwirtschaftskrise verließen und nach Oregon fuhren, wo sie in einer Country-Band Klavier spielte. „Meine Mutter hat mir diese Geschichte erzählt, das Lied hat sich von selbst geschrieben. Ich wünschte, ich hätte sie gekannt, weil ich mich frage, was sie angetrieben hat. Ich weiß, was viele meiner Musikerfreunde antreibt, aber ich möchte ein Familienmitglied fragen: Warum hast du das getan? War es nur zum Spaß? War es eine Leidenschaft, die so tief verwurzelt ist, dass du nicht anders konntest?“
David Ramirez hat offensichtlich diese tief verwurzelte Leidenschaft geerbt, die ihn auch in Zukunft antreiben wird. „Ich werde in Zukunft keine Angst mehr haben, Risiken einzugehen, so wie ich es in der Vergangenheit hatte. Ich war so gestresst und habe mich um jedes Detail gekümmert, aber ich habe gelernt, loszulassen. Lass uns einfach Spaß haben! Lass uns was Verrücktes machen! So habe ich mich bei meiner Arbeit noch nie gefühlt. Ich respektiere meine älteren Sachen, aber ich wollte einfach keine Angst mehr haben. Das habe ich in diesem Fall gelernt.“
„Wenn Springsteen ein Album über das Leben in Trumps Amerika aufnehmen würde, würde es sich vielleicht so anhören wie „We´re Not Going Anywhere“.“ – Uncut
„Ramirez ist seit langem eine angesehene Persönlichkeit unter Kennern, aber „We´re Not Going Anywhere“ macht ihn zu einem eindrucksvollen Troubadour, der ein gleich großes Publikum wie seine Kollegin verdient.“ – Glide Magazine
„Politik klingt selten so herzlich und ehrlich.“ 4 Sterne – Q Magazine
„Eine Sammlung unerschütterlicher Alt-Country-Songs, die auf leise Art faszinieren.“ – The Wall Street Journal