Heliosstraße 37
50825 Köln
Das Konzert von Ghostly Kisses am 04. Mai im Helios37 ist abgesagt!
Ghostly Kisses ist das Pseudonym der kanadischen Sängerin und Songwriterin Margaux Sauvé, die nun seit vier Jahren und mit drei EPs die feinsinnigen und emotionsbetonten Musikhörer geradezu magisch in ihren Bann zieht. Ihre jüngste EP „Never Let Me Go“ erschien im Juni, seither sind die einschlägigen Gazetten voll des Lobes über diese besondere Dreampop-Chronistin des Zwischenmenschlichen. Im Anschluss an ihre bislang umfangreichste USA-Tournee kommt Ghostly Kisses 2021 mit ihren drei Begleitmusikern erstmals nach Europa zu einer ausgedehnten Konzertreise. Zu Beginn ihrer Shows im deutschsprachigen Raum wird sie am 2. März 2021 in Wien gastieren, nach einem ausgedehnten Trip durch UK wird sie sodann am 3. und 4. Mai 2021 auch zwei Deutschland-Konzerte in Berlin und Köln spielen.
Bereits im Alter von fünf Jahren begann Margaux Sauvés Liebe zur Musik: Man drückte ihr eine Violine in die Hand, die sie bis heute gewissermaßen nicht mehr loslassen sollte (und auch ein bedeutender Bestandteil ihrer aktuellen musikalischen Arbeit ist). Während der Schulzeit lernte sie das Instrument immer besser spielen, allerdings auf die „klassische“ Weise: Mit Noten, einem Lehrer und nur als Teil eines großen Orchesters. Die Idee einer Solistin oder gar einer Person, die eigene Songs schreibt, kam ihr während dieser Zeit eigener Aussage zufolge nie. Und so widmete sie sich nach Beendigung der Schulzeit ihrem zweiten großen Interesse – den Dynamiken und Verhaltensweisen von Menschen untereinander sowie im Zwiegespräch mit sich selbst – und begann ein Studium der Psychologie.
Je länger sie studierte, umso stärker entwickelte sich für sie allerdings eine Überzeugung: Ja, Psychologie begeisterte sie in der Theorie – den praktischen Job als Therapeutin konnte sie aber immer weniger mit sich selbst in Verbindung bringen. „Es gibt in dem Beruf zu viele Regularien und Vorgaben, an die man sich halten muss“, sagt sie. „Und ich konnte mir nicht vorstellen, wie man das mit den individuellen Problemen und Aufgaben jedes einzelnen in Einklang bringen soll.“ Ein eruptives Bedürfnis, das sie selbst „geradezu erdrutschartig“ nennt, brachte den Ausweg: Eines Tages setzte sie sich, ohne darüber nachzudenken, an das Keyboard ihres Mitbewohners und schrieb ihren ersten Song, dem in schneller Abfolge weitere folgen sollten. „Ich hatte mich bis dahin nie als Künstlerin begriffen und noch weniger als Sängerin“, sagt sie. „Denn ich hatte es, anders als mit der Geige, ja nie ‚korrekt’ gelernt. Außerdem fand ich meine Stimme immer zu leise.“
Aus dieser Eigenheit macht Margaux Sauvé mit ihrem im weiteren Sinne dem Dreampop zuzurechnenden Soloprojekt Ghostly Kisses nun eine Tugend: Ihre Stimme verfügt in der Tat über etwas Geisthaftes. Wie aus einer fernen Welt rückt sie über mystische Frequenzen in das Gehör ihrer Zuhörer und erzählt nun auf ihre ganz individuelle Weise über ihre Beobachtungen der Menschen und ihrer psychologischen Unvollkommenheit. Drei EPs hat Margaux Sauvé als Ghostly Kisses – ein Name, der zurück geht auf ein Gedicht von William Faulkner – bislang eingespielt: „What You See“ (2017), „The City Holds My Heart“ (2018) sowie das im Juni erschienene „Never Let Me Go“. Man kann entdecken, wie diese Künstlerin, die live von drei Musikerin flankiert wird, über diese EPs immer weiter gewachsen ist und ihre eigene Stimme gefunden hat – im buchstäblichen wie übertragenen Sinne. Und wie sie damit Konzerte gibt, an die sich Besucher noch jahreslang erinnern als etwas, das auf vielerlei Arten besonders ist – 2021 nun auch bei uns zu erleben, im März in Wien und im Mai in Berlin und Köln.