Das älteste Kölner Museum eine der großen klassischen Gemäldegalerien Deutschlands. Schwerpunkte der Sammlung sind die Mittelalterabteilung, die einen fast lückenlosen Überblick über die Entwicklung der Kölner Tafelmalerei von 1300 bis 1550 erlaubt, die Barockabteilung, die u. a. mit Hauptwerken von Rubens und Rembrandt glänzt, sowie die Abteilung 19. Jahrhundert, die neben Gemälden der Romantik, des Realismus und des Impressionismus (u. a. Sammlung Corboud) auch Skulpturen zeigt. Einblick in die rund 75.000 Blatt zählende Graphische Sammlung kann zu bestimmten Zeiten und nach Vereinbarung genommen werden.
Anschrift:
Wallraf-Richartz-Museum / Foundation Corboud
Obenmarspforten (am Kölner Rathaus)
50667 Köln
Tel. 02 21/221-261 65
Fax 02 21/221-241 14
eMail: wrm@museenkoeln.de
Internet: www.museenkoeln.de/wrm/
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 10 bis 22 Uhr (außer an Feiertagen), Montag geschlossen
Das Museum bleibt geschlossen am 11.11., 24., 25. & 31.12. sowie am 1.1. und an Karneval (Weiberfastnacht bis Rosenmontag).
Eintrittspreise:
Tagesticket: 8,00 €, ermäßigt 5,00 €
Verkehrsanbindung:
Bus-Haltestelle Rathaus oder Gürzenich, Straßenbahn-Haltestelle Heumarkt; 10 Minuten Fußweg vom Kölner Hauptbahnhof
Parkmöglichkeiten:
Tiefgarage Heumarkt, Tiefgarage Quartermarkt, Tiefgarage „An Farina“
Buchhandlung König im Wallraf-Richartz-Museum:
Tel. 02 21/356 69 09
Fax 02 21/356 69 10
Cafeteria/Restaurant:
Bisto WallRich Eck
Tel. 02 21/992 37 59
Ein vergessenes Meisterwerk
18. März bis 12. Juni 2016
Sieben Meter breit, fünf Meter hoch, prachtvoll bemalt und detailreich verziert sorgte es im Spätmittelalter für Furore. Die Rede ist vom Altarbild der Kölner Kreuzbrüder, das der Orden um 1520 aus Antwerpen an den Rhein holte. Im Kloster unweit des Künstlerviertels, wo einst Stefan Lochner und Kollegen wirkten, besiegelte der beeindruckende Import das Ende der einst so glanzvollen Kölner Malerei. Rund 300 Jahre lang erzählte das monumentale Retabel in phantasievoll gemalten und virtuos geschnitzten Bildern von Leben und Leiden Christi. Doch im Jahre 1802 fiel der Altar der Säkularisation des Klosters zum Opfer. Das Werk wurde in verschiedene Teile zerlegt, dann einzeln verkauft und geriet schließlich in Vergessenheit.
Ein Zustand, den das Wallraf im Frühjahr 2016 ändern wird: Im Rahmen seiner Ausstellung „Ein vergessenes Meisterwerk“ rekonstruiert das Museum den Hochaltar auf Basis von Forschungsergebnissen der letzten zwanzig Jahre. Wie bei einem gigantischen Puzzle werden die identifizierten Gemälde und Skulpturen gemeinsam mit Stellvertreterfotos von verschollenen Fragmenten zu einem großen Ganzen wieder zusammengesetzt. Auf diese Weise erwacht das monumentale Werk zu neuem Leben.
Neue Infrarotaufnahmen einzelner Tafelbilder und Beispiele aus der Dürer-Graphik illustrieren die Entstehung des Altars. Ein großes, bewegliches Holzmodell veranschaulicht die Funktionsweise des mehrfach klappbaren Bildes. Neben der „Alltagssituation“ mit geschlossenen Außenflügeln zeigt das Wallraf auch die „1. Öffnung“ eines Sonntags und die „2. Öffnung“ eines Feiertags. Eine einmalige Gelegenheit, den überwältigenden Reichtum, die Schönheit und Erzählfreude dieses wunderbaren Altarbildes unmittelbar und sinnlich zu erfahren.